(K)ein Vergleich von Äpfeln und Birnen: Vorteile eines Fernlehrgangs

(K)ein Vergleich von Äpfeln und Birnen: Vorteile eines Fernlehrgangs

Unser Autor

Axel Foerster ist Rechtsanwalt und Partner bei der Kanzlei Koch Lemke Machacek sowie Autor, u.a. für unseren Fernlehrgang „Pflegeberater*in nach §7a SGB XI“ und Pflegesachverständige*r.

Seit der Corona-Krise, seit die Präsenzlehre zunächst ausgesetzt und dann nur unter sehr einschränkenden Voraussetzungen wieder zugelassen wurde, redet jeder über Online-Learning, Teleteaching, virtueller Lehre oder – wer es ganz gehoben ausdrücken will – über Computer-Supported-Collaborative-Learning.

Einmal hinten angestellt, dass viele dieser Angebote aus der Not geboren wurden und wirkliche Kompetenz, auf Distanz zu lehren, nicht bestand, so verstellt diese Diskussion den Blick auf die dritte Form der Lehre, nämlich Fernlehrgänge.

FORUM Berufsbildung geht diesen Weg schon seit Jahren. So ist der Lehrgang zur Qualifizierung als Pflegeberater*in inzwischen ins zehnte Jahr gegangen und erfreut sich steter Beliebtheit.

Präsenzveranstaltung, Online-Learning oder Fernlehrgang?

Sind Fernlehrgänge besser als Präsenzveranstaltungen und/oder Online-Learning? Nein, das würde bedeuten, Äpfel und Birnen miteinander zu vergleichen. Alle drei Formen haben ihre ganz eigenen Vorteile.

Es kann und soll nicht in Abrede gestellt werden, dass der direkte Kontakt zwischen den Kursteilnehmern bei Präsenzveranstaltungen enger ist als bei Fernlehrgängen. Auch Online-Angebote kommen da nicht dran. Bei größeren Veranstaltungen sieht man sowieso nur den Referenten, bei kleineren Veranstaltungen nur ein kleines Video der anderen Teilnehmer. Diskussionen kommen so nicht zustande.

Allerdings ist man bei Präsenzveranstaltungen an ein festes Lernraster gebunden, sowohl bezüglich des Veranstaltungsortes, der Termine, der Reihenfolge der thematischen Schwerpunkte als auch bzgl. des Lerntempos. Je größer der Kreis der Zuhörer, desto mehr muss sich der Einzelne der Gruppe unterordnen. Genau das gleiche Defizit gilt für Online-Angebote. An diesem Punkt spielen Fernlehrgänge ihren größten Vorteil aus. Weder sind Ort noch Zeit des Lernens vorgeschrieben. Das Tempo bestimmt jeder selbst und häufig ist auch die Reihenfolge der Themen in bestimmtem Maße wählbar.

Distanz: Ein Nachteil, der eigentlich ein Vorteil ist

Zweifelsohne kann man bei Präsenzveranstaltungen dem Referenten sehr einfach Rückfragen stellen. Aber genau das ist ein Risiko, verleitet es doch dazu, aus Unlust am selbständigen Denken lieber den Referenten zu fragen. Der immer wieder Fernlehrgängen vorgehaltene Nachteil, dass der Kontakt zum Referenten reduziert ist, ist tatsächlich ein Vorteil. Wissen muss in einem viel stärkeren Maße selber erarbeitet werden. „Sage es mir, und ich werde es vergessen. […] Lass es mich tun, und ich werde es können.“ Konfuzius hat das schon vor 2.500 Jahren auf den Punkt gebracht.

Anspruchsvoller sind Fernlehrgänge und Online-Angebote ganz vorrangig für die Autor*innen und Referent*innen. Insbesondere an die Didaktik werden deutlich höhere Anforderungen gestellt. Denn sie können eben nicht mehr loserzählen und schauen, ob der vermittelte Inhalt verstanden wurde. Das Verständnis der Teilnehmer muss antizipiert werden können. Wer hier Qualität sucht, der sollte auf Bildungsanbieter mit langjährige Erfahrung setzen.

Für wen ist ein Fernlehrgang das Richtige?

Ist damit der Fernlehrgang für jeden geeignet? Grundsätzlich ja, allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass solche Lehrgänge ein größeres Maß an Selbstmotivation erfordern als die beiden anderen Formen. Daher bieten sie sich eigentlich auch nur für die Erwachsenenbildung an. Aber seien wir ehrlich: Wer dieses Maß an Motivation nicht aufzubringen vermag, der würde auch ein Online-Angebot oder eine Präsenzveranstaltung, so es sich über mehr als nur einen Termin erstreckt, nicht durchhalten.

Langfristig, so die Vermutung, werden sich Fernlehrgänge und Online-Angebote annähern. Während Lehrbriefe heute noch per Post verschickt werden, dürften das zukünftig digital geschehen. Bereits heute bieten Bildungsanbieter wie FORUM Berufsbildung Schnittstellen zu Moodle, veedu und ähnlichen digitalen Klassenzimmern an. Präsenzveranstaltungen verdrängen werden sie aber nicht.

Es sind und bleiben eben Äpfel und Birnen.

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