Soziale Berufe: Ein bisschen mehr Respekt

Soziale Berufe: Ein bisschen mehr Respekt

#werdesystemrelevant

Wir spüren sie alle, die Unsicherheit durch Corona: Wie wird die Zukunft aussehen? Wissen die Wissenschaftler, was sie tun? Wer weiß noch, was richtig ist?

Was wir in dieser Zeit besonders brauchen, ist die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Diese Fähigkeit heißt Resilienz. Dazu gehört, sich nicht von anderen Meinungen verunsichern zu lassen.

Zwischen zwei Stühlen

Für Fachkräfte in Sozialberufen ist Resilienz besonders wichtig: Zu ihrem Arbeitsumfeld gehört der hilfebedürftige Teil der Gesellschaft, also Kinder, Senioren und kranke oder eingeschränkte Menschen.
Täglicher Stress und psychische Belastungen sind zwangsläufig Teil ihres Arbeitsalltags.

Deshalb ist die Vermittlung von Resilienz bei uns auch Teil der Ausbildung. Denn eine Ausbildung vermittelt über das Fachwissen hinaus auch Fähigkeiten für den Berufsalltag.

Nun wird über genau dieses Arbeitsumfeld der sozialen Berufe – die Kitas, Schulen, Pflegeheime und Krankenhäuser – gerade besonders viel diskutiert: „Wegsperren oder freilassen, impfen oder nicht?“, das ist längst keine wissenschaftliche Frage, sondern für viele eine Frage der inneren Haltung.

Die Menschen, die in diesen Einrichtungen arbeiten, sitzen dabei zwischen den Stühlen: Denn einerseits wird über ihren Kopf hinweg diskutiert und entschieden, obwohl es ihren Arbeitsplatz betrifft. Andererseits wollen die Hilfebedürftigen Antworten und Sicherheit von ihnen, den Pfleger*innen, Betreuer*innen und Erzieher*innen.

Wie gehen wir mit der Situation um?

Die Lehrer*innen unserer Berufsfachschulen haben diese Herausforderung erkannt.

Sie widmen daher noch mehr Unterrichtszeit dem Thema Resilienz. Dabei werden Fragen zum Zeitmanagement und zur Hygiene behandelt, aber auch das Bewusstsein für ein gutes Informationsmanagement vermittelt.

Denn wer Hilfsbedürftigen in einer unsicheren Lage Optimismus und Zuversicht geben will, darf sich selbst von Gerüchten und Meinungen nicht verrückt machen lassen. Den richtigen Bedarf an Information und die richtigen Quellen zu finden, ist deshalb eine entscheidende Kompetenz.

Auch unsere Auszubildenden erleben, wie sich die Anerkennung der Berufe verändert. Die aktuelle Situation hat vielen gezeigt, wie wichtig sozialen Berufe sind.

Die Frage ist nur: Was machen wir daraus?

Wer die Sozialbranche unterstützen will, sollte auch in Diskussionen die Anerkennung und den Respekt zeigen, den diese Menschen erwarten dürfen. Schließlich erziehen sie unsere Kinder, versorgen uns im Krankheitsfall und sind gerade die einzigen Kontaktpersonen für ältere Angehörige. Sie genießen das Vertrauen der Menschen, die uns nahestehen und halten die Gesellschaft zusammen.

Dafür brauchen sie die Sicherheit, die sie für die Bewältigung des Alltags benötigen.

Unsere systemrelevanten Ausbildungen