Jessicas Azubi-Tagebuch

Jessica ist angehende Sport- und Fitnesskauffrau bei FORUM Berufsbildung und berichtet uns in ihrem Tagebuch von ihren Erfahrungen in ihrem Praxisbetrieb.

1 Stunde und 12 Minuten Fahrweg – Ich war wirklich sehr aufgeregt.

Mein Praktikum absolviere ich in einem kleinen Fitnessstudio in Tempelhof/Kreuzberg: Sehr Kiezlastig und familiär, genau die Atmosphäre, in der ich am besten arbeiten kann. Dennoch packte mich auf dem Hinweg so langsam die Nervosität.

Der erste Tag war ziemlich entspannt. Mir wurde alles wichtige erklärt und gezeigt. Ich habe einen Haufen Papierkram erledigt und die ersten Versuche mit dem Log-in ausprobiert.
Stopp!! Als erstes wurde mir gezeigt, wie der Kaffeevollautomat geht… 🙂

Die Leute waren super nett und die Atmosphäre sehr entspannt. Mein Chef meinte, ich habe noch den „Welpenbonus“ und ich wusste irgendwann, wird dieser mir bestimmt noch nützlich sein.

Zum Glück hatte ich gestern schon versucht, die Preislisten zu verinnerlichen, denn kaum war ich fünf Minuten auf der Arbeit, kam ein neues Mitglied zu uns ins Studio. Ich wurde kurzerhand ins kalte Wasser geschmissen und nachdem ich mich kurz gesammelt hatte, ging es auch schon los.

Ich stellte mich vor und nahm mir meine Unterlagen zur Hilfe. Ich durfte alles alleine machen und nachdem ich mein erstes Mitglied bei uns begrüßen durfte, gab es ein Feedback vom Chef: Bis auf 1-2 kleine Fehler war alles super. Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen!

 

Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich heute mein erstes Personalgespräch und auch meine Koordinatorin von FORUM Berufsbildung kam dazu. Etwas Angst hatte ich schon, doch nach den ersten Minuten war die Aufregung verflogen.

Ich reflektierte mich selbst und lag mit der Meinung meiner Chefs nicht wirklich weit auseinander. Für unsere 1-2 Problemchen fanden wir schnell und einfach Lösungen.

Ein Wunsch von mir ist es zum Beispiel, mich während der Ausbildung noch weiter zu qualifizieren. Finanziell könnte ich das nicht stemmen, doch mein Chef möchte mir die Möglichkeit bieten, meine Ziele zu erreichen, da er sieht wie engagiert ich in meinem Job bin. Ich war glücklich und seitdem ist das Arbeiten nochmal schöner, als vorher schon.

Heute war ich nicht in meinem Betrieb, sondern in der BSA-Akademie, um die Prüfung für die Fitnesstrainer B-Lizenz abzulegen.

Forum Berufsbildung bietet den Sport und Fitnesskaufleuten dieses kleine Extra und ich bin so dankbar dafür.

Es ist wirklich hart neben dem Praktikum und dem Privatleben noch zu lernen, um das bestmögliche zu erreichen, doch ich habe es geschafft!
Die Lizenz und somit die erste Hürde ist geschafft und glaubt mir, das ist ein unglaublich tolles Gefühl.

Heute ist ein wirklich öder Tag: Das Studio ist kaum gefüllt, es gibt keine Termine und die Buchhaltung ist auch schon erledigt.

Ich habe mich heute ein wenig wie die Reinigungskraft gefüllt, aber auch das gehört zu unserem Job dazu.

Ich habe mich dann an eine doch schon wichtige Aufgabe gesetzt und im ganzen Studio die Verbandskästen kontrolliert, neu aufgefüllt und auf Vollständigkeit geprüft. Alles was abgelaufen ist, kommt raus und wird ersetzt.
Ich hoffe natürlich, dass ich nie in die Situation komme und diesen Kasten ernsthaft brauche – Außer Pflaster kann da schön alles drinnen bleiben.

Oh Gott, ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell passiert – Mein Kind hatte eine üble Bindehautentzündung und ich musste natürlich zu Hause bleiben.

Mein Herz pochte etwas, als ich morgens um 6 Uhr mein Chef auf dem Handy anrief, denn eigentlich sollte ich das Studio aufmachen.
Am Telefon klang er wenig begeistert, doch als ich 3 Tage später wieder auf der Arbeit war, war alles in bester Ordnung.

Das Schöne an meinem Praktikum ist, dass ich so viele neue Erfahrungen sammeln darf.
Da ich unseren neuen Mitgliedern auch erzähle, wie welcher Kurs bei uns aufgebaut ist, durchlaufe auch ich jeden Kurs einmal. Ich muss ja schließlich wissen, was wer wie anbietet.
Der Bauch-Beine-Po-Kurs ist ein sehr entspannter und doch sehr effektiver Kurs, der auch von Männern gut besucht wird.
Das komplette Gegenteil ist der Six Pack Kurs: Schnelle Rhythmen und Übungen. Puuh! 30 Minuten geballte Power und ich habe meine Bauchmuskeln gespürt, von denen ich bisher nicht mal wusste, dass es sie überhaupt gibt!?

Am meisten beeindruckt hat mich der Wing Tsun Kurs. Wing Tsun ist eine Kampfkunst, die von zwei Frauen entwickelt wurde. Selbstverteidigung mit Köpfchen und ganz ohne Angst. Ja, so würde ich es Jemandem beschreiben, der Wing Tsun noch nicht kennt. Man arbeitet nicht mit Muskelkraft, sondern mit Energie und Technik. Ein wichtiger Satz an dem Tag war: Gehe nie einen Schritt zurück, sondern immer nach vorn.
Dieser Satz ist Gold wert und Wing Tsun war wirklich eine tolle Erfahrung.